1. Damit müssen Sie rechnen – die Amortisationszeit Photovoltaik

Jeder Betreiber von Photovoltaikanlagen – sei es privat oder gewerblich – muss sich diese eine Frage stellen. Wann ist meine Investition in Solarenergie amortisiert? Wann ist also der Zeitpunkt erreicht, an dem die Erträge meiner Investition die ursprünglichen Kosten ausgleichen.

Bei Photovoltaikanlagen bedeutet dies, dass durch die eingesparten Stromkosten sowie die Einspeisevergütungen oder einen Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement) die anfänglichen Investitions- und Betriebskosten vollständig gedeckt werden.

2. Einflussgrößen auf die Amortisation PV Anlage

Die Berechnung der Amortisation einer Photovoltaikanlage ergibt sich aus der Betrachtung zahlreicher Faktoren. Hier nennen wir die wichtigsten. Naturgemäß gibt es Unterschiede hinsichtlich der Summen und Komplexität zwischen privaten PV Anlagen auf Wohnhäusern und gewerblichen Großanlagen auf Maschinenhallen oder Freiflächen.

Hier zunächst die Faktoren, die wirken, wenn die Amortisationszeit Photovoltaik auf einem Einfamilienhaus betrifft. Dabei handelt es sich in der Regel um kleinere Anlagen ab 5 Kilowatt-Peak (kWp). Das sieht bei Mehrfamilienhäusern schon anders aus. Da werden in der Summe der Leistung die steuerrechtlich relevanten 30kWp meist überschritten.

2.1. Die Investitionskosten aller Komponenten der Solaranlage

Ausgehend von den Kosten für ein Kilowatt-Peak lassen sich die Kosten entsprechend der Anlagengröße beziffern. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass kleine Anlagen deutlich teurer sind als größere, da viele Installationsarbeiten die gleiche Zeit in Anspruch nehmen wie bei größeren Anlagen. Außerdem werden durch Skaleneffekte die Komponenten in größeren Stückzahlen günstiger.

So beginnen die Preise für ein kWp Leistung, was ca. 2,5 Modulen entspricht, bei rund 2.000 Euro. Dagegen liegt eine 10kWp-Anlage bei einem kWp-Preis von 1.300 bis 1.400 Euro. 

Um die Gesamtkosten zu erfassen, müssen neben den Solarmodulen diese Positionen kalkuliert werden:

• Wechselrichter
• Kabel und Halterungen (Montagesysteme)
• Stromspeicher (falls installiert)
• Montage- und Installationsarbeiten durch Solarteur
• Wallbox (falls gewünscht)

 Der durchschnittliche Preis für eine Anlage mit 5 kWp liegt zwischen 10.500 und 12.000 Euro.

Stromspeicher:
Falls Sie Ihre Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher ergänzen, kommen nochmal Kosten von 4.000 € bis 6.000 Euro an. Dadurch verschiebt sich Amortisation PV Anlage nach hinten, dafür sparen Sie langfristig Kosten für den Strombezug.

2.2. Die laufenden Kosten

Genau genommen sollten bei der Berechnung der Amortisation auch die laufenden Kosten berücksichtigt werden. Für die Wartung fallen jährlich etwa 200 Euro an, und bei Abschluss einer empfehlenswerten Photovoltaik-Versicherung sind weitere 100 Euro pro Jahr hinzurechnen.

In der vereinfachten Amortisationsrechnung hier unten werden diese Kosten nicht berücksichtigt, da es sich um variable und teilweise freiwillige Ausgaben handelt. Wenn Sie konkrete Aufwände für einen Wartungsvertrag oder eine Versicherung haben, können Sie diese in die Berechnung einbeziehen.

3. Beispielberechnung Amortisation PV Anlage

Um die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 10 kWp zu berechnen, sind einige grundlegende Informationen und Annahmen notwendig:

1. Investitionskosten:
   Durchschnittlich kostet eine PV-Anlage je nach Größe etwa 400 – 2.000 € pro kWp. Für eine 10 kWp-Anlage lägen die Kosten demnach bei 14.000 - 18.000 € ohne Stromspeicher.
2. Stromproduktion:
   Eine 10 kWp-Anlage produziert je nach Standort in Deutschland rund 900 - 1.100 kWh pro kWp jährlich. Das ergibt einen jährlichen Ertrag von 9.000 - 11.000 kWh.
3. Ersparnis durch Eigenverbrauch:
   Die Ersparnis hängt vom Strompreis ab. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh und einem Eigenverbrauch von etwa 30-50% könnte die jährliche Ersparnis aus dem Eigenverbrauch zwischen 810 und 1.650 € liegen.
4. Einspeisevergütung:
   Für die restliche, ins Netz eingespeiste Energie erhalten Sie eine Einspeisevergütung. Bei einem aktuellen Satz von etwa 8 Cent/kWh könnten Sie für den nicht selbst genutzten Strom weitere 450 - 700 € pro Jahr erzielen.

Beispielrechnung:

Anschaffungskosten: Durchschnitt 12.500 €

Jährlicher Ertrag (Eigenverbrauch + Einspeisung):

• Eigenverbrauch (30% bei 30 Cent/kWh): 9.000 kWh × 30% × 0,30 € = 810 €
• Einspeisevergütung (70% bei 8 Cent/kWh): 9.000 kWh × 70% × 0,08 € = 504 €
• Gesamtertrag pro Jahr: 810 € + 504 € = 1.314 €

Amortisationszeit:

Amortisationszeit = Anschaffungskosten / jährlicher Ertrag = 12.500 € / 1.314 €} ≈ 9,5 Jahre

Fazit:

Unter den gegebenen Annahmen würde sich die Photovoltaikanlage ohne Fremdfinanzierung nach etwa 9,5 Jahren amortisieren. Die genaue Amortisationszeit hängt jedoch von Faktoren wie Standort, Eigenverbrauchsanteil, aktuellen Strompreisen und Einspeisevergütung ab. Sie müssen davon ausgehen, dass bei Anlagen bis 10 kWp, die erst im Februar 2025 ans Netz gehen, bei einer Teileinspeisung nur noch 7,96 Cent/kWh zu erzielen sind. Damit verlängert sich die Amortisationszeit Photovoltaik.

4. So erreichen Sie eine schnelle Amortisation PV Anlage

Wer die Amortisationszeit seiner PV Anlage verkürzen möchte, kann an verschiedenen Stellschrauben drehen. Denn es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage zu verkürzen:

1. Höhe des Eigenverbrauchs:
   - Maximieren Sie Ihren Eigenverbrauch:
   Je mehr Strom Sie selbst nutzen, desto weniger Strom müssen Sie aus dem Netz beziehen. Dies erhöht Ihre Einsparung und verkürzt die Amortisationszeit.
   - Optimieren Sie Ihr Verbrauchsverhalten: Nutzen Sie elektrische Geräte, wenn die Anlage Strom produziert, indem Sie beispielsweise tagsüber Wäsche waschen oder kochen.
2. Stromspeicher installieren
   - Eigenverbrauchsquote erhöhen: Ein Stromspeicher ermöglicht es, den selbst erzeugten Strom zu speichern und in den Abend- oder Nachtstunden – also, wenn der Bedarf am höchsten ist – zu nutzen. So steigern Sie den Anteil des selbst verbrauchten Stroms.
   - Einspeisevergütung reduzieren: Statt den überschüssigen Strom zu niedrigen Einspeiseerlösen ins Netz zu liefern, speichern Sie ihn und reduzieren Ihre Netzbezugskosten.
3. Investitionskosten senken
   - Förderungen und Zuschüsse nutzen:
   Verschiedene Förderprogramme und Zuschüsse der Länder und Kommunen für PV-Anlagen und Stromspeicher können die Anschaffungskosten erheblich senken.
   - Kosteneffiziente Module wählen:
   Moderne Solarmodule und Wechselrichter mit einem hohen Wirkungsgrad steigern die Leistung und sind in der Gesamtbetrachtung kosteneffizienter als Billigprodukte.
4. Wartungskosten minimieren
   - Automatisches Monitoring:
   Setzen Sie auf moderne Überwachungssysteme, die potenzielle Probleme frühzeitig erkennen, um teure Wartungseinsätze zu vermeiden.
   - Langlebige Komponenten:
   Wählen Sie Anlagenkomponenten mit einer langen Lebensdauer und niedrigen Wartungsanforderungen.
5. Optimale Dimensionierung der Anlage
   - Bedarfsgerechte Planung:
   Achten Sie darauf, die Anlage so zu dimensionieren, dass sie Ihren tatsächlichen Energiebedarf möglichst gut abdeckt. Eine überdimensionierte Anlage könnte zu viel Überschussstrom produzieren, der nur mit niedrigen Einspeisevergütungen verkauft wird.
6. Einspeisevergütung optimal nutzen
   - Einspeisevergütungen:
   Falls möglich, versuchen Sie, noch von bestehenden Einspeisevergütungssätzen zu profitieren, bevor sie weiter gesenkt werden. Dies erhöht die Einnahmen aus dem eingespeisten Strom.
7. Steuerliche Vorteile nutzen
   - Steuerliche Abschreibungen:
   Für Anlagenbetreiber, die ihre Anlage steuerlich absetzen können, bietet sich die Möglichkeit, durch Abschreibungen und steuerliche Ersparnisse sowie den Investitionsabzugsbetrag (IAB) die Amortisationszeit zu verkürzen.

Durch diese Maßnahmen lässt sich die Rentabilität einer Photovoltaikanlage erhöhen und die Amortisationszeit spürbar verkürzen.

5. Wie sieht es aus, wenn die Amortisationszeit Photovoltaik in Solarparks betrifft?

Nach der oben beschriebenen Kostenstruktur und dem Skaleneffekte kann davon ausgegangen werden, dass sich Großanlagen wie ein Solarpark in kürzerer Zeit amortisieren als Kleinanlagen. Hier bewegt sich die Amortisationszeit Photovoltaik zwischen 6 bis 14 Jahren.

Unser Partner Milk the Sun bietet eine große Auswahl an Solarprojekten in der Größenordnung von Solarparks an. Die umfassende Beratung beim Erwerb einer Freiflächenanlage bietet ausführliche Informationen zum ROI und der Amortisation PV Anlage.